Ob Gebärdensprache, Kommunikation durch Bild-Wort-Karten mit grafischen Symbolen, die Verwendung von technischen Hilfsmitteln, die Beobachtungsverfahren zur sprachlichen Entwicklung oder die Partizipationsmöglichkeiten. Im Austausch wurde schnell klar – Unterstützte Kommunikation ist ein besonderes Thema in der Praxis der Heilerziehungspflege. Können Menschen ihre Themen, Bedürfnisse und Wünsche nicht mitteilen, so ist eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben nur schwer möglich. „Sensibilisierend auf die Tücken erschwerter Kommunikation hinweisen, Möglichkeiten der Unterstützung anbahnen und Menschen ohne Lautsprache mit ihren Bedürfnissen in den Vordergrund stellen“, das war Referentin Birgit Dabringhausen besonders wichtig.
Wie es ist, sich nicht oder nur eingeschränkt mitteilen zu können, war für die teilnehmenden Studierenden nur schwer vorstellbar. In ihrer Praxis beobachten sie aber gerade diesen Bedarf und jeder kennt Klienten, deren Kommunikation erschwert ist. Ob in einer Kindertagesstätte, einer Förderschule, einer Jugendhilfeeinrichtung, im ambulanten Versorgungssystem oder im stationären Wohnen – überall dort erleben Menschen Barrieren in der Kommunikation. Im Austausch während der Fortbildung wurde schnell klar: Hier können und sollen Heilerziehungspflegerinnen und -pfleger unterstützen.
Die Studierenden der Fachschule für Heilerziehungspflege lernten, wie man Menschen individuelle Formen der Unterstützten Kommunikation vermittelt und sich Handlungskompetenzen zur Verankerung von Unterstützter Kommunikationin verschiedenen Arbeitsbereichen aneignet.
Als Lena Hartung, als Zweitreferentin der Gesellschaft für Unterstützte Kommunikation e. V. und selbst Betroffene ohne Lautsprache, über die Nutzung eines Talkers berichtete, waren alle begeistert. Was alles durch die Nutzung geeigneter Hilfsmittel möglich ist, zeigte die junge Frau durch Schilderungen aus ihrem Lebenslauf sehr eindrücklich. An diesem Tag wurde für die Studierenden erlebbar, was durch ein technisches Hilfsmittel wie einen Talker oder ein Ipad erreicht werden kann.
Die Studierenden der Fachschule für Sozialwesen zogen ein positives Resümee der Fortbildung und waren sich einig, dass sie wichtige Kompetenzen für ihre zukünftige heilpädagogische Arbeit erworben haben und in ihnen die Überzeugung gereift ist: „Auch wer nicht sprechen kann, hat viel zu sagen“.